“a monday without you”: Rassismuszone Sorglosland – Nicht mit uns!

Die antifaschistische Kampagne “a monday without you” mobilisiert an Tagen, an denen die Nazis und Rassist_innen von Legida aufmarschieren, zu antifaschistischen Demonstrationen in den Homezones der Rechten. Nach Plagwitz und Gohlis ist nun am 4. Juli die Südvorstadt dran. Ganz genau – die verhipsterte, nette Südvorstadt. Wir empfehlen dringend einen Besuch der kommenden Demo von “a monday without you”. Los geht es um 18 Uhr in der Arno-Nitzsche-Straße Ecke Zwickauer Straße. Hier der Aufruf der Kampagne:

Rassismuszone Sorglosland – Nicht mit uns!

Wir stellen uns aktiv gegen die aktuellen rassistischen und rechten Mobilisierungen. Dafür ist es notwendig, dahin zu gehen, wo sich die rechten AkteurInnen wohl und sicher fühlen. Der Widerspruch gehört in ihr direktes Umfeld.

Seit nun über einem Jahr fordern RassistInnen bundesweit auf regelmäßigen Aufmärschen den Erhalt ihrer deutschen “Volksgemeinschaft”. Die Abwertung des “Anderen”, der Menschen außerhalb dieser, durch Stigmatisierung, Maginalisierung und Verfolgung führt zur Aufwertung ihrer eigenen Position. Durch diese Abgrenzung wird eine eingebildete nationale Zusammengehörigkeit erzeugt. Dies erspart die Auseinandersetzung mit den eigenen Positionen und Einstellungen.

Debatten über soziale Unterschiede, Homosexuellenfeindlichkeit, Rassismus, Sexismus und Antisemitismus können so bequem ausgelagert werden, als hätte dies nichts mit Deutschland und sich selbst zu tun. Dies ist nicht neu und wird von uns nicht akzeptiert und toleriert. Konkrete Personen, die sich nun an der Spitze einer imaginierten “Volksfront” sehen, haben es geschafft, das rassistische Potenzial, welches bereits vor den *gida-Aufmärschen in der deutschen Gesellschaft vorhanden war, zu aktivieren und auf die Straße zu bringen. Die Hintermänner und -frauen lieferten den Startschuss, Asylunterkünfte und Geflüchtete anzugreifen und das rassistische Klima von den Köpfen nicht nur auf die Straße, sondern auch in den bundesweiten medialen Diskurs zu tragen.

Die rechten und rassistischen AkteurInnen sind jene, die die Idee eines freien, selbstbestimmten Lebens für alle offen angreifen und dabei auch Schaden und Tod von Menschen als legitimes Mittel ansehen. Sie geben den rechten SchlägerInnen und BrandstifterInnen nicht nur freudig Motivation zu ihren Taten, sondern ermutigen sie auch tatkräftig dazu, Aufgaben zu erledigen, die in ihrer Vorstellung eigentlich durch den Staat zu erledigen seien. Sie stützen sich auf ihre Gefolgschaft, wenn es darum geht, ihren Worten Taten folgen zu lassen. Brennende Häuser und Angriffe auf alle vermeintlichen Feinde ihrer “Volksgemeinschaft” sowie der weitere Ausbau der Festung Europa und verstärkter Nationalismus sind die direkten Folgen. So haben sich genug Menschen zusammengefunden, eine völkische Revolution wieder greifbar zu machen. Für den Neofaschismus in Deutschland ist eine Situation eingetreten, wie sie über Jahrzehnte nicht vorherrschte.

Diese Realität bekämpfen wir und überlassen den RassistInnen, Nazis und Rechten kein Haus, keine Straße, keinen Kiez. All ihre Strukturen gehören zerschlagen. Wir werden dieses Versprechen auf die Straße und überall dorthin tragen, wo sie ihre Propaganda verbreiten, sich versammeln oder verstecken. Gegen sie verteidigen wir unsere Vorstellungen eines selbstbestimmten Lebens sowie einer fortschrittlichen und emanzipierten Gesellschaft.

Wir haben nach mehr als einem Jahr PEGIDA/LEGIDA keine Lust mehr, ein Spiel aus rassistischen Aufmärschen und Gegenprotest zu spielen. Der rassistische Mob ist immer eine diffuse Masse von individuellen RassistInnen, die die Gelegenheit und den Mangel an Widerstand ausnutzen. Daher wollen wir ihnen den Schutz der Masse nehmen und sie direkt mit ihren menschenverachtenden Einstellungen und Taten konfrontieren. Dazu kann jedeR beitragen.

Und jeder Beitrag zählt, denn die wirksamste Antwort auf eine starke rechte Bewegung ist eine starke antifaschistische Bewegung. Wir sind der Ansicht, dass dies vor allem in Sachsen geschehen muss und zwar mit allem zu verantwortenden Nachdruck.

Das heißt: Auf allen Ebenen – mit allen Mitteln.

Antifaschistische Kampagne »a monday without you«

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