{"id":1618,"date":"2013-06-23T22:04:36","date_gmt":"2013-06-23T21:04:36","guid":{"rendered":"http:\/\/www.unwritten-future.org\/?p=1618"},"modified":"2013-07-12T12:26:06","modified_gmt":"2013-07-12T11:26:06","slug":"3-umsganzekongress","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/3-umsganzekongress\/","title":{"rendered":"3. um’s Ganze-Kongress: Politik in der Krise \u00abDenn sie wissen nicht: Was tun?\u00bb"},"content":{"rendered":"

In weniger als 2 Wochen ist es soweit: der 3. um’s Ganze-Kongress startet am 05.Juli in Berlin!<\/strong><\/p>\n

Auf dem dritten Kongress wollen wir mit Dir und Genoss*innen aus anderen L\u00e4n\u00addern \u00fcber die Transformation von Kapitalismus, Staatlichkeit und Politik in der Krise diskutieren. Wie k\u00f6nnen wir diese Ordnung kippen? Und warum macht sie es uns so schwer?<\/p>\n

\u00dcberall in Europa k\u00e4mpfen Lohnabh\u00e4ngige, Arbeitslose und Menschen in Ausbildung gegen die Austerit\u00e4ts\u00adpolitik der EU. Auf Stra\u00dfen und Pl\u00e4tzen experimentieren sie mit direkter Demokratie und streiten \u00fcber neue Modelle solidarischer \u00d6konomie. Selbst in Deutschland werden Risse im System sichtbar \u2013 durch stadtpoliti\u00adsche K\u00e4mpfe, durch den Widerstand von Gefl\u00fcchteten, durch Krisenproteste und Versuche sie zu kriminali\u00adsieren. Doch auch linke Politik und antikapitalisti\u00adsche Kritik stecken in der Krise. Zwar haben sich die Zukunftsversprechen des Neoliberalismus und des Nationalstaats erledigt. Aber echte Alternativen scheinen noch viel utopischer. Die EU wankt, und kann doch problem\u00adlos ihre marktradikale Regierungslogik durchset\u00adzen. Die Illusion eines staatlich gez\u00e4hmten Kapitalismus mit menschlichem Antlitz hat Konjunktur. Rassismus und Sozialchauvinis\u00admus stehen in voller Bl\u00fcte, reaktion\u00e4re Krisendeutungen sind weit verbreitet, traditionelle Geschlechterrollen erleben eine Renaissance.<\/p>\n

Was also tun? <\/strong>
\nWie k\u00f6nnen wir die L\u00fccke zwischen radikaler Kritik und politischer Praxis schlie\u00dfen? Oder besser gefragt: Wie muss eine radikale Kritik formuliert und praktisch organisiert werden, die Kapitalis\u00admus und Staat ernsthaft \u00fcberwinden will? Wie k\u00f6nnen wir ideologische Krisendeutungen aushebeln, die die Schuld bei \u201cBankern\u201d oder \u201cPleitegriechen\u201d suchen, statt in den Systemzw\u00e4ngen der kapitalistischen Ord\u00adnung? Und zwar unter den erschwerten Bedingungen einer Nation, die auch noch stolz ist auf Sozialabbau, Lohnverzicht und brutalen Verdr\u00e4ngungswettbewerb. Es stimmt: Der Kapitalismus selbst ist die Krise. Aber wie machen wir diese Einsicht praktisch und gef\u00e4hrlich, im Kampf gegen Leistungsdruck und Auslese an Schulen und Unis; ge\u00adgen die Lohnarbeit und die Konkurrenz der Lohnabh\u00e4ngigen unter einander; gegen das Hartz-IV-Regime und die Anma\u00dfungen der Jobcenter; gegen die Befriedungspolitik der Gewerkschaften; gegen Verdr\u00e4ngung in den St\u00e4dten; gegen allt\u00e4glichen und institutionellen Rassismus; gegen das deutsch-europ\u00e4ische Grenz- und Abschieberegime; gegen Standortnatio\u00adnalismus; gegen die Krisenpolitik der deutschen Regierung und der Troika?<\/p>\n

Auf vier Podien wollen wir die gro\u00dfen Linien von Krise, Ideologie und Widerstand herausarbeiten. (1) Die aktuel\u00adle Austerit\u00e4tspolitik hat drastische Folgen, vor allem in S\u00fcdeuropa. Aber stimmt die These von der \u201cautorit\u00e4r\u00aden Formierung\u201d des Neoliberalismus, oder untersch\u00e4tzt sie die Bindekr\u00e4fte und damit die Stabilit\u00e4t der kapi\u00adtalistischen Demokratie? (2) Reaktion\u00e4re Ideo\u00adlogien haben in der Krise gro\u00dfen Zulauf. Aber wie genau spie\u00adlen Rassismus, Sozialchauvinismus, Sexismus, Reproduktionskrise und Migrationsregime ineinander? (3) Die Krise, so scheint es, hat eine stillgestellte Geschichte wieder aufgesprengt. Der Arabische Fr\u00fchling, Sozialpro\u00adteste in vielen Industriestaaten und Riots in kapitalistischen Metropolen stehen f\u00fcr die Er\u00adsch\u00fctterung eines globalen Ordnungsmodells. Was kann emanzipatorische Politik aus diesen Entwicklungen lernen? (4) Radikale Linke in Polen, Italien und Griechenland haben einige Erfahrungen in den Krisenprotesten gesammelt und sich gegen rassistische und nationalistische Bewegungen gestellt. Welche Schl\u00fcsse ziehen sie heute daraus? Und wie k\u00f6nnen wir unsere Kritik und unseren Widerstand transnational organisieren?<\/p>\n

Zwischen diesen Podien gibt es viele Workshops, in denen wir einzelne Themen und Probleme ausf\u00fchrlicher besprechen wollen. Diese Workshops bilden den eigentlichen Schwerpunkt des Kongresses. Hier gibt es f\u00fcr alle reichlich Gelegenheit, eigene Erfahrungen und Analysen zur Diskussion zu stellen. Wir haben Einf\u00fchrun\u00adgen in Kapitalismuskritik und Krisentheorie organisiert, wollen kl\u00e4ren wo der Klassenkampf abgeblieben ist, fragen nach Geschlechterverh\u00e4ltnissen in der Krise, nach der \u00d6konomie der \u00dcberfl\u00fcssigen, nach Widerspr\u00fc\u00adchen der Demokratie und nach Perspektiven antirassistischer Arbeit. Und nach vielem mehr.<\/p>\n

Parallel zu den Workshops laufen Kunstgespr\u00e4che und ein Krisenkino. Denn mit den \u00f6konomischen und politischen Verwerfungen ist auch die symbolische Ordnung von Staat und Kapital durcheinander geraten. Wo sind neue R\u00e4ume entstanden, wo neue Hin\u00addernisse? Wie gelingt es der Herrschaft, sich immer wieder selbst am Schopf aus dem Sumpf zu ziehen? Wo ist unsere Schere? Und was passiert da auf dem Ernst-Reuter-Platz?!<\/p>\n

Alles Quark? Dann komm vorbei und lass uns streiten!<\/p>\n

Mit dabei sind Bini Adamczak, Antifa NT, Alpha Kappa, Moritz Altenried, AZE, Roger Behrens, Alice Creischer\/Andreas Siekmann, Jutta Ditfurth, die Freundinnen und Freunde der klassenlo\u00adsen Gesellschaft, Sophie Goltz, Michael Heinrich, John Kanankulam, Plan C, Rosa Perutz, Katharina P\u00fchl, Jo\u00adhannes Paul Raether, Thomas Sablowski, Roswita Scholz, Frieder Otto Wolf, nat\u00fcrlich die komplette \u2026umsGanze!<\/a>-Bande und viele mehr.<\/p>\n

Das Kongressgel\u00e4nde ist barrierefrei. F\u00fcrs leibli\u00adche Wohl ist gesorgt, abends wird getanzt, es gibt eine Schlafplatzb\u00f6rse, und sogar die Kinderbetreuung \u00fcbernehmen wir.<\/p>\n

Also kommt vorbei, vom 05.-07. Juli an der TU Berlin!
\nAktuelle Infos, eine erste
Programm\u00fcbersicht <\/a>sowie Kontakte zu Pennpl\u00e4tzen, Kinderbetreuung und sonstigen Anliegen findet ihr hier<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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