{"id":1724,"date":"2013-11-19T19:46:19","date_gmt":"2013-11-19T18:46:19","guid":{"rendered":"http:\/\/www.unwritten-future.org\/?p=1724"},"modified":"2013-11-19T19:46:19","modified_gmt":"2013-11-19T18:46:19","slug":"veranstaltungshinweis-zum-antisemitismus-bei-wagner-und-seiner-gesellschaftlichen-rezeption","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/veranstaltungshinweis-zum-antisemitismus-bei-wagner-und-seiner-gesellschaftlichen-rezeption\/","title":{"rendered":"Veranstaltungshinweis: Zum Antisemitismus bei Wagner und seiner gesellschaftlichen Rezeption"},"content":{"rendered":"

Unter dem Titel “Wagner – kein blo\u00dfer Betriebsunfall” findet am kommenden Samstag, dem 23.11.2013 folgende Veranstaltung im Ariowitschhaus in Leipzig statt:<\/p>\n

Der Antisemitismus Richard Wagners wird nach wie vor nicht mit der notwendigen Offenheit behandelt. W\u00e4hrend das Gros der b\u00fcrgerlichen Wagner-Apologie auf einer strikten Trennung von K\u00fcnstler und Kunstwerk insistiert, gibt es im h\u00e4rtesten Kern der Wagnerianer sogar Bestrebungen, den Komponisten \u00fcberhaupt von s\u00e4mtlichen Vorw\u00fcrfen freizusprechen, so als w\u00e4ren Wagners zahlreiche privaten antisemitischen und rassistischen \u00c4u\u00dferungen misszuverstehen. Das Ger\u00fccht von der \u201eErl\u00f6sung der Juden\u201c ist dabei nur ein besonders makaberer von vielen Versuchen, den aggressiven Antisemitismus Wagners bewusst fehlzudeuten.
\nAuch wo sich Stimmen gegen den Wagner-Kult erheben, wie in der j\u00fcngsten Buchpublikation des Wagner-Urenkels Gottfried Wagner, greift die Kritik doch zu kurz: In Widerstand gegen die uns\u00e4glichen Rechtfertigungs- und Reinwaschungsbem\u00fchungen stilisiert jener den Komponisten zu einem Anti-Heros par excellence , zu einer Verk\u00f6rperung des B\u00f6sen \u00fcberhaupt. Vielmehr aber sind die rassistischen und antisemitischen Ressentiments wie auch der politische Opportunismus nicht in Wagners individueller psychologischer Konstitution zu suchen, sondern in den objektiven gesellschaftlichen Verh\u00e4ltnissen, denen solche Tendenzen immanent sind.
\nDie Symbolik in Richard Wagners Werk, allem voran dem monstr\u00f6sen \u201eRing des Nibelungen\u201c, ist unmissverst\u00e4ndlich und doch nicht explizit formuliert. Es ist der einzige m\u00f6gliche Schlupfwinkel f\u00fcr die Wagner-Verfechter, zu sagen, all das sei ja nur Fiktion, zusammengeklaubt aus den verschiedensten Mythenwelten, bar jeden Anspruchs, Realit\u00e4t zu sein.
\nDoch was Wagner mit seinen Traumwelten eigentlich geschaffen hat, das sind schw\u00e4rmerische Visionen eines v\u00f6lkischen Antikapitalismus, dessen Utopie der nationale Sozialismus ist, und letztendlich ist sein Werk nicht nur \u00e4u\u00dferlich der Kulturpolitik des Dritten Reichs ad\u00e4quat.<\/p>\n

Vortrag von A. C. Faschon<\/p>\n

Eine Veranstaltung des AK Antisemitismus<\/p>\n

 <\/p>\n

23.11.2013<\/strong><\/p>\n

19 Uhr<\/strong><\/p>\n

Ariowitschhaus Leipzig<\/strong><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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