{"id":1795,"date":"2014-03-02T19:18:36","date_gmt":"2014-03-02T18:18:36","guid":{"rendered":"http:\/\/www.unwritten-future.org\/?p=1795"},"modified":"2014-03-02T19:19:09","modified_gmt":"2014-03-02T18:19:09","slug":"text-vokue-und-adorno-zum-primat-der-praxis","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/text-vokue-und-adorno-zum-primat-der-praxis\/","title":{"rendered":"Text: Vok\u00fc und Adorno – Zum Primat der Praxis."},"content":{"rendered":"

Vok\u00fc und Adorno
\nUnd warum eins nicht ohne das andere zu haben ist.
\n<\/b>Eine Replik auf Daniel Palm<\/p>\n

\u201eHin und her und hin und her gerissen\/
\nzwischen verstehen wollen und handeln m\u00fcssen\u201c
\n(Blumfeld)<\/i><\/p>\n

\"no<\/a><\/p>\n

 <\/p>\n

 <\/p>\n

Anlass<\/b><\/p>\n

In dem Text \u201eLinke Leipziger Zust\u00e4nde\u201c aus dem CeeIeh #208[1]<\/a> wurde uns und anderen, nicht genauer genannten, Leipziger Gruppen vorgeworfen die \u201eIdee einer im Kapitalismus herrschenden Totalit\u00e4t von Tauschwert\u201c (Zitat CeeIeh Text) zu vertreten. Diese m\u00fcsse letztlich zu einer Vorverurteilung aller Formen widerst\u00e4ndiger Praxis als Teil des falschen Ganzen und zu einer Blockierung weiterer emanzipativer Erfahrungen f\u00fchren. Diese Erfahrungen, in denen Herrschaftsformen durchbrochen und alternative M\u00f6glichkeiten der Vergesellschaftung vorstellbar werden, seien jedoch, so der Autor, in einem weiteren Schritt gerade der Ausgangspunkt f\u00fcr eine \u00dcberwindung der bestehenden Verh\u00e4ltnisse. Erworben w\u00fcrden sie durch die Politisierung des eigenen Lebens; d.h. eine spezifische \u201erichtige Praxis\u201c, die darauf ziele, \u201ejene Werte und Umgangsformen, um welche es ganz subjektiv geht, jeden Tag konsequent aufs Neue vorzuleben und ohne Herrschaftsanspruch weitergeben zu suchen.\u201c Konkret geht es dabei um anzueignende R\u00e4ume, insbesondere Hausprojekte, selbstverwaltete Strukturen etc., in denen die Konturen einer besseren Gesellschaft entworfen und umgesetzt werden k\u00f6nnen. Bis dahin gibt es in diesem Text wenig, dem wir widersprechen w\u00fcrden, au\u00dfer eben, dass diese Kritik auf uns \u2013 und insbesondere auf den diskutierten Text \u201eAufruhr im Gem\u00fcsebeet\u201c – zutr\u00e4fe. Denn in diesem Text ging es uns nicht darum, als kritische Kritiker eine unausweichliche und umfassende Verdinglichung zu behaupten, um davon ausgehend anderen Akteuren ihre notwendigen ideologischen Verblendungen nachzuweisen; vielmehr ging es gerade um das spezifische Problem, ob und wie eine konkrete Praxis, n\u00e4mlich die Intervention in die Blockupy-Proteste in der Form, eine Erfahrung erm\u00f6glicht, in der wir nach unseren eigenen Grunds\u00e4tzen kooperieren k\u00f6nnen.[2]<\/a><\/p>\n

Uns stellt sich jedoch die Frage, ob das, was eine Politisierung des eigenen Lebens f\u00fcr uns hei\u00dfen w\u00fcrde, mit den vorhin beschriebenen Praktiken schon zureichend erfasst ist und ob es tats\u00e4chlich m\u00f6glich ist, ohne weiteres zu bestimmen, was eine \u201erichtige Praxis\u201c kennzeichnet. In der Tat: \u201eWas w\u00e4ren Linke eben ohne solche R\u00e4ume, in denen schon praktiziert werden kann, was eine bessere Gesellschaft ausmacht?\u201c Sie sind der Ausdruck einer spezifischen Form der Selbsterm\u00e4chtigung, da in ihnen der Versuch unternommen wird, konkrete Herrschaftsformen zu \u00fcberwinden und bestimmte Lebensbereiche nach eigenen Kriterien einzurichten. In diesem Sinne lassen sie sich als eine konkrete Form widerst\u00e4ndiger Praxis verstehen. Wer eine solche widerst\u00e4ndige Praxis jedoch allein als konsequente und umfassende Umsetzung der eigenen \u201eWerte und Umgangsformen\u201c in den eigenen Handlungszusammenh\u00e4ngen versteht, l\u00e4uft gleichwohl Gefahr sich zeitlich zu \u00fcberfordern, alle eigenen Handlungen unter Rechtfertigungszw\u00e4nge zu stellen und sich in den alternativen Biotopen einzurichten, in denen diese \u00dcberzeugungen allgemein geteilt werden. Dar\u00fcber hinaus sind solche alternativen R\u00e4ume ungewollt exklusiv, schlie\u00dfen sie doch beispielsweise Szenefremde, oder Menschen, die nicht genug zeitliche Kapazit\u00e4ten haben, aus. Dies f\u00fchrt dann gerade nicht zu einer umfassenden Politisierung des eigenen Lebens, sondern zu einer erweiterten Form der Privatheit, in der maximal nichts falsch, aber auch nicht mehr als sie selbst richtig gemacht wird.<\/p>\n

Im Gegensatz zu dieser privatisierten Form von Praxis, die allemal notwendig, aber keinesfalls hinreichend ist, m\u00f6chten wir im Folgenden das Primat der gesellschaftlichen Praxis als erkenntnistheoretische Grundlage kritischer Theorie geltend machen. Kritische, widerst\u00e4ndige oder revolution\u00e4re praktische Erfahrung ist so als Dreh- und Angelpunkt kommunistischer Aktion und als Bedingung kritischer Reflexion \u00fcberhaupt zu verstehen. Nicht zu Letzt soll damit auf den Vorwurf des Theoriechauvinismus oder Theorieidealismus – d. h. der Annahme, von einer kritischen Warte aus sich selbst nicht mehr als (widerst\u00e4ndig-)t\u00e4tiges Individuum zu begreifen, sondern quasi-objektiv die Verdinglichung der anderen zu konstatieren – eingegangen werde, der gegen\u00fcber unserer Gruppe ge\u00e4u\u00dfert wurde.[3]<\/a><\/p>\n

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Von der M\u00f6glichkeit der Erfahrung zur reflexiven Praxis<\/b><\/p>\n

Wenn, um beim Beispiel der linken Freir\u00e4ume zu bleiben, davon gesprochen werden kann, dass Menschen diese erk\u00e4mpfen, verteidigen und ihren Alltag darin organisieren, weil sie dort tendenziell bessere Erfahrungen machen, als ihnen der sich stets wiederholende Horror menschlichen Zusammenlebens in der Restgesellschaft bietet, dann ist darin schon viel \u00fcber die Stellung der Praxis gesagt. Denn offensichtlich sind Menschen, die dies tun, in der Lage eine praktische Erfahrung zu machen, an denen sie sich st\u00f6ren, die Unbehagen hervorruft und die tendenziell unertr\u00e4glich wird.
\nMacht einem die Monotonie der Lohnarbeit oder das rassistische Ressentiment in der Nachbarschaft w\u00fctend, so kommt man dazu diese Zust\u00e4nde f\u00fcr falsch zu halten und zu versuchen, die Erfahrung davon, was falsch ist, zu reflektieren. Dann kommt man dazu, zu versuchen, die Wirklichkeit so zu ver\u00e4ndern, dass man unter diesen Empfindungen derselben nicht mehr zu leiden hat und dass andere nicht mehr darunter leiden m\u00fcssen. Politisierung hei\u00dft dabei also, von den eigenen konkreten Unrechtserfahrungen und Beschr\u00e4nkungen auszugehen, die wir erleiden.<\/p>\n

Das es nun aber den besonderen Individuen m\u00f6glich ist, dieser Erfahrung gewahr zu werden, verweist selbst auf eine basale Pr\u00e4misse widerst\u00e4ndiger Subjektivit\u00e4t und Kritik. Denn wer, wie uns von Daniel Palm im CeeIeh vorgeworfen wird, von einer alles determinierenden Totalit\u00e4t des Tauschwerts ausgeht, widerspricht sich im Vollzug dieser Aussage selbst. Denn w\u00e4re dem so, wie w\u00e4re dann Kritik an der warenf\u00f6rmigen Gesellschaft \u00fcberhaupt noch m\u00f6glich? Wenn die Menschen eben keine besonderen Individuen mehr w\u00e4ren, sondern v\u00f6llig als variables Kapital verdinglicht w\u00fcrden, dass hei\u00dft in ihrer warenf\u00f6rmigen Subjektform komplett aufgegangen w\u00e4ren, dann g\u00e4be es auch keine Erfahrung mehr, die den Individuen als widerspr\u00fcchlich und leidvoll entgegenkommen w\u00fcrde. Vielmehr muss doch von einer widerspr\u00fcchlichen Totalit\u00e4t ausgegangen werden, die in der Dualit\u00e4t von Gebrauchswert und Tauschwert schon in der Grundkategorie kapitalistischer Vergesellschaftung, der Ware, begr\u00fcndet liegt[4]<\/a> und welche die Bedingung der M\u00f6glichkeit von Erfahrung und Kritik erst konstituiert. Diese Dualit\u00e4t schl\u00e4gt sich eben auch\u00a0 in den Individuen als Widerspruch zwischen besonderem Mensch und abstrakter, warenf\u00f6rmiger Subjektform nieder und erm\u00f6glicht so ein Bewusstwerden dieser widerspr\u00fcchlichen Form; z.B. in der Tatsache, dass, wie vermittelt auch immer, noch f\u00fcr die (zahlungskr\u00e4ftigen) Bed\u00fcrfnisse besonderer Menschen produziert wird und nicht einfach nur abstrakter Wert, diese Gebrauchswerte aber nicht unmittelbar dem Gebrauch der Menschen zukommen. Leidvolle Erfahrung ist also in sehr vermittelter Weise dadurch m\u00f6glich, dass es eine konkrete Gebrauchswertdimension gibt, die in ent\u00e4u\u00dferter und dem irrationalen Zweck der Kapitalakkumulation subsumierter Weise existiert und die es anzueignen gelte. K\u00e4me dieser objektiven Widerspr\u00fcchlichkeit keine Wahrheit zu, so w\u00e4re auch Kritik nicht mehr objektiv und so w\u00e4ren auch die konkreten Leidenserfahrungen entweder nicht da oder subjektive Spinnereien. Kritische Kritiker*innen also, die von einer allumfassenden Totalit\u00e4t und kompletter Verdinglichung sprechen, m\u00fcssten auf der Stelle aufh\u00f6ren zu sprechen \u2013 oder sich wie magisch au\u00dferhalb dieser Gesellschaft befinden.<\/p>\n

Politisierung selbst wird also schon durch Erfahrung gedr\u00e4ngt, die sich durch Praxis konstituiert und die selber wieder zur Praxis dr\u00e4ngt. Dass nun aber die Leidenserfahrung nicht nur als blo\u00dfes Unbehagen im Individuum verstockt, sondern Auswege aus ihr gesucht werden, bedeutet schon einen Stand von reflexiver Theorie. Die Wirklichkeit dr\u00e4ngt zum Gedanken und diesem Gedanken kommt gegenst\u00e4ndliche Wirklichkeit zu. Keine Theorie ohne Praxis.
\nZuerst richtet sich also unser Kampf immer gegen etwas. Er stellt sich gegen eine erfahrene Verwertungslogik, er ist antifaschistisch, antirassistisch, antisexistisch und so weiter. Wir grenzen uns ab gegen Strukturen und Institutionen, welche f\u00fcr uns das Falsche verk\u00f6rpern, daraus entstanden sind und es reproduzieren. So zentral doch aber der Erfahrungsgehalt einer konkreten Politisierung ist, so beschr\u00e4nkt bleibt er auch, soweit man selbst nur in reflexartiger Reaktion auf die Verh\u00e4ltnisse verharrt. Notwendigerweise ist es die Erscheinungsebene kapitalistischer Vergesellschaftung, an der man sich st\u00f6\u00dft. Diese wiederum l\u00e4sst nun ihrerseits viel Raum f\u00fcr Projektion oder ein Einrichten im Falschen, da die Verh\u00e4ltnisse selbst zu einem verkehrten, verdinglichtem Bewusstsein dr\u00e4ngen. Wer die Widerlichkeiten des Jobcenters erlebt und sich an ihnen st\u00f6\u00dft, muss deshalb noch nicht ihre gesellschaftliche Bedingtheit und schon gar nicht die in ihm vollzogene strukturelle Logik der Verwertung erkannt haben. Und wer sich einen Freiraum erk\u00e4mpft, ist nicht davor gefeit, ihn selbst bald in ein Laboratorium f\u00fcr zuk\u00fcnftige Ausbeutungstechniken verwandelt zu sehen.<\/p>\n

Hierin zeigt sich nat\u00fcrlich keine unaufhaltsame Verfallstendenz, sondern zum einen, dass die Politisierung des eigenen Lebens eben die Politisierung s\u00e4mtlicher Bereiche einschlie\u00dfen muss, in denen wir dieses Leben f\u00fchren, die Schule, die Universit\u00e4t, die Lohnarbeit, Arbeitslosigkeit und mehr. Unser Handeln sollte die \u00dcberwindung aller Zust\u00e4nde zum Ziel haben, in denen der Mensch eine ausgebeutetes, ein unfreies Leben f\u00fchren muss. Aber auch alle Zust\u00e4nde, in denen der Mensch verblendet existiert, sich seiner selbst nicht mehr bewusst ist, was bedeutet, dass er keine wirklichen<\/i> Erfahrungen mehr machen kann, Erfahrungen, die \u00fcber das Bestehende hinausweisen.
\nWenn also diese Erfahrungen nicht als blo\u00df individuelle und zuf\u00e4llige, sondern alle Lebensbereiche betreffende und als gesellschaftlich erzeugte zu deuten sind, die deshalb auch durch ein gemeinsames Handeln und die Erzeugung anderer Formen der Vergesellschaftung \u00fcberwunden werden k\u00f6nnen, die also in ihrer kritischen Reflexion auf eine bestimmte Form von Praxis, n\u00e4mlich eine \u2013 wenn auch nur dem Anspruch nach \u2013 revolution\u00e4re Praxis dr\u00e4ngen sollen, dann macht sich sp\u00e4testens hier die Notwendigkeit nach einer kritischen oder revolution\u00e4ren Theorie geltend. Denn leider ist es nicht so einfach, unter dem Beton den Strand zu entdecken. Wir k\u00f6nnen nicht alles Falsche von der b\u00fcrgerlichen Gesellschaft wegkratzen und was bleibt, ist die befreite Gesellschaft.<\/p>\n

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Theorie \u2013 Erfahrung, Formanalyse, Ideologiekritik<\/b><\/p>\n

Unsere Theorie ist also zun\u00e4chst eine kritische. Indem wir durch sie f\u00fcr uns begreifen, wo es uns schlecht geht, und wo wir unfrei sind, durchbrechen wir ein St\u00fcck der Verblendung. Mit unseren Erfahrungen und denen Anderer sollte vorsichtig umgegangen werden, denn sie sind fl\u00fcchtig und leicht zu \u00fcberw\u00e4ltigen. Solange man selbst in diesen verstrickt ist, ist es m\u00f6glich, aus den objektiven Gegebenheiten, Konflikte und Widerspr\u00fcche abzuleiten. Die Verblendung wird da durchbrochen, wo wir die Konflikte erleben. Mit den Leidenserfahrungen anderer sollte deshalb auch von abgekl\u00e4rten Kritikern empathisch umgegangen werden. Denn sie bilden die Bedingung der Kritik vielmehr, als der mahnende, ideologiekritische Zeigefinger, der die verdinglichten Subjekte ihrer Verblendung vorf\u00fchrt.<\/p>\n

Wenn wir nun aber von erfahrender Praxis sprechen, auf die eine Theorie reflektiert, dann muss es, wenn wir eine revolution\u00e4re Praxis anstreben auch um eine revolution\u00e4re Theorie gehen. Dass hei\u00dft eine Theorie, die auf die Bedingungen der kategorialen Umw\u00e4lzung reflektiert, ihr historisches Scheitern in sich aufnimmt und sich immer in Bezug setzt auf ihr letztes Ziel, n\u00e4mlich die befreite Gesellschaft der freien Individuen.<\/p>\n

Dabei bedeutet revolution\u00e4re oder kritische Theorie f\u00fcr uns nicht, ein isoliertes Konfliktszenario oder die gesellschaftliche Totalit\u00e4t m\u00f6glichst vollst\u00e4ndig zu durchleuchten und von theoretischen Pr\u00e4missen heraus Gegenwart und Zukunft \u201eabzuleiten\u201c. Theorie selbst hat nur einen nachtr\u00e4glichen Charakter. Sie ist in der Lage Vergangenes zu reflektieren. Revolution\u00e4re Theorie beleuchtet einerseits das Vergangene und macht es nutzbar f\u00fcr das Projekt einer befreiten Gesellschaft, in dem es historisches Scheitern und m\u00f6gliche Regression als denkbare Konsequenzen des eigenen, gegenw\u00e4rtigen Handelns zu Bewusstsein f\u00fchrt. Andererseits versucht sie die vorliegenden gesellschaftlichen Verh\u00e4ltnisse zu begreifen, um nicht blind und in falscher Konkretion gegen sie anzurennen.
\nDieser wichtigen Rolle kritischer Theorie \u2013 Formanalyse und Ideologiekritik \u2013 muss aber vehement ihr Platz zugewiesen werden, der eben nur in der Reflexion praktischer Vergangenheit liegt. Theorieidealismus, der erst die vollkommene Verblendung aufl\u00f6sen will, um praktisch t\u00e4tig zu werden, damit den handelnden Menschen nicht “die Praxis um die Ohren fliegt”, beraubt sich selbst seiner eigenen Grundlage, n\u00e4mlich dem erkenntnistheoretischen Primat der Praxis.<\/p>\n

In diesem Sinne sind auch bestimmte Formen kritischer Theorie, die sich in der radikalen Linken vorfinden lassen und die uns selbst im Text von Daniel aus dem CeeIeh vorgeworfen werden, problematisch.
\nEinerseits eine fatalistische Strukturlogik, die alle widerst\u00e4ndigen Bewegungen danach abqualifiziert, dass sie sich nur an den Oberfl\u00e4chenph\u00e4nomenen der Gesellschaft abarbeiten w\u00fcrden und nicht zum Wesen des Kapitalismus an sich vorsto\u00dfen w\u00fcrden \u2013 woran, k\u00f6nnte man fragen, sollen sich die Leute denn sonst abarbeiten , als an den Erscheinungen der Gesellschaft? Schlie\u00dflich sind diese es ja, die den Menschen als tendenziell Falsches entgegentreten und vielmehr liegt ja, wie schon erw\u00e4hnt, genau in diesem Abarbeiten die M\u00f6glichkeit den Schein zu durchbrechen, liegt eben in dieser praktischen T\u00e4tigkeit die M\u00f6glichkeit auf kritische Reflexion. Das diese sich nat\u00fcrlich nicht von alleine einstellt, sondern eventuell auch der Intervention und Kritik bedarf, versteht sich von selbst. Diese Strukturlogik f\u00fchrt aber erstens dazu, dass jegliche Bewegung, die nicht unmittelbar den Stand der vermeintlich absoluten Kritik einnimmt, keine Chance zugestanden wird, aus der Logik der Gesellschaft auszubrechen. Und zweitens, dass linksradikale Praxis sich eben nicht mehr von den konkreten Leiden konkreter Menschen aus denkt, sondern von einem abstrakten Standpunkt vermeintlich kritischer Durchsicht. Damit wird tendenziell auch der Erfahrungsgehalt von Kritik ausgeh\u00f6hlt und sie selbst wird zur leblosen Phrase. Dagegen m\u00fcsste gerade auf das prozesshafte von Bewegungen insistiert werden, die \u2013welch Wunder \u2013nat\u00fcrlich zun\u00e4chst dem \u201efalschen Ganzen\u201c immanent sind, es jedoch je nach der ihnen gegebenen Richtung nicht bleiben m\u00fcssen. Das ist jedoch nicht zu Letzt von den in ihr agierenden Individuen abh\u00e4ngig \u2013 eine Tatsache, die strukturalistische Dogmatiker*innen gerne vernachl\u00e4ssigen.
\nAndererseits ist eine Ideologiekritik abzulehnen, die aktuelle, sich noch im Prozess befindende widerst\u00e4ndige Bewegungen auf ihre verdinglichten Momente abklopft und ihr daraufhin ein tendenzielles Abgleiten in die Barbarei konstatiert. In diesem Verst\u00e4ndnis von Ideologiekritik dr\u00fcckt sich ein prinzipielles Missverh\u00e4ltnis von Theorie aus, die in diesem Modus Zuk\u00fcnftiges schon deduziert hat. Politische Bewegungen werden nicht mehr als im Prozess und damit offen und von handelnden Subjekten abh\u00e4ngig begriffen, sondern als im Vorfeld schon gescheitert. Weshalb sich diese Ideologiekritik auch darin gef\u00e4llt, sich nur noch in Bezug auf gesellschaftliche Bewegungen zu setzen, um das \u201eSchlimmste zu verhindern\u201c. Dieser Form der Ideologiekritik liegt die oben beschriebene Pr\u00e4misse der totalen Verdinglichung zu Grunde. Wenn es kein Nicht-Identisches mehr gibt, so die nicht-durchschaute eigene Logik, so birgt auch nichts, was sich gesellschaftlich bewegt, das Versprechen von Befreiung. Die notwendige Konsequenz aber ist, dass solche Ideologiekritik sich selbst nicht mehr in einer Gesellschaft verorten kann, weil sie einen quasi-objektiven, vermeintlich nicht-verdinglichten Standpunkt einnimmt, den es so nicht geben kann. In dem Versuch, Widerspr\u00fcche auf eine h\u00f6here analytische Ebene zu heben, l\u00e4sst sie sich selbst, auch sprachlich, aus dem zu Untersuchenden heraus. Die Sprache dieser Kritik ist dann nicht mehr als die Sprache konkreter Personen in einem sozialen Kampf zu erkennen. Sie l\u00e4sst jegliche Anteilnahme am konkreten Leiden, das politische Bewegung evoziert, vermissen und entdeckt sich selbst nicht mehr in den Erfahrungen der Anderen.
\nDer von Daniel attestierte Theoriechauvinismus hat seine Gr\u00fcnde auch in diesem Missverh\u00e4ltnis, in dem das Theorie-Praxis Verh\u00e4ltnis zur ersten Seite falsch aufgehoben wird.<\/p>\n

Trotzdem ist unsere kritische Theorie auch Ideologiekritik. Wir versuchen zu erkl\u00e4ren, warum wir nicht immer in der Lage sind, das falsche Ganze zu sehen, und nur Ausschnitte daraus begreifen und damit zu den falschen Ergebnissen kommen. Wir versuchen den Schein, der uns umgibt, zu durchbrechen. Aber um wohin zu kommen? Was ist hinter dem gesellschaftlich notwendig falschen Schein? Ideologiekritik als revolution\u00e4re Theorie und Kritik verdinglichten Bewusstseins kann verstehen lassen wie die materiellen Verh\u00e4ltnisse selbst vermittelt im Bewusstsein der Menschen liegen. Somit bietet sie die M\u00f6glichkeit verkehrtes Bewusstsein aufzubrechen und seine Bedingungen anzugreifen. So k\u00f6nnen wir mit unserer kritischen Theorie auch das (in uns) angreifen, was einer unreflektierten Praxis verwehrt bliebe. Die Bedingung der M\u00f6glichkeit von Sexismus, Rassismus, Antisemitismus und so fort. Ideologiekritik kann also Praxis, die durch ein verblendetes Bewusstsein determiniert ist, als solche entlarven.[5]<\/a> Damit kann sie auch in Frontstellung zu einer bestimmten Form der Praxis geraten. Sie sollte dies aber nicht tun, um den Menschen ihre falschen Bed\u00fcrfnisse vorzuf\u00fchren, sondern um den widerst\u00e4ndigen Individuen die Bedingungen einer revolution\u00e4ren Praxis auszuloten. Damit muss sie sich aber selbst als Teil eines politischen Prozesses begreifen.<\/p>\n

\u00a0<\/b><\/p>\n

Die Aporie der verstellten Praxis<\/b><\/p>\n

Es ist ein Eierlauf, unsere Praxis und unsere Theorie voneinander getrennt beschreiben zu wollen, und keine der beiden ist wirklich vollst\u00e4ndig oder wahr, wenn keine Verbindung erfolgt. Denn unsere Praxis wei\u00df niemals, ob sie die wirkliche Praxis, also Teil einer Bewegung ist, die, da revolution\u00e4r, eine gesellschaftliche Transformation ist, oder dieser den Weg bereitet. Unsere Theorie reflektiert auf historisch konkrete Praxis und \u00fcberpr\u00fcft diese, ob sie tats\u00e4chlich emanzipatorisch war bzw. ist, oder nur eine weitere Anpassung des Menschen (uns) an neue Bed\u00fcrfnisse kapitalistischer Produktionsweise. Unsere Theorie ist immer Reflektion auf Praxis, sie ist damit, innerhalb unserer politischen Bewegung, niemals zeitlos, pocht aber auf universale Prinzipien, mit welchen sie \u00fcberhaupt erst in der Lage ist, Praxis zu kritisieren. Das hei\u00dft auch, bei aller Selbst-Verstricktheit in die Verh\u00e4ltnisse, den Anspruch objektiver Wahrheit, deren Ma\u00dfstab die einzul\u00f6sende Freiheit, nicht in Relativismus aufgehen zu lassen.<\/p>\n

Wir wissen, dass unser Anspruch, revolution\u00e4r zu sein, in Zeiten formuliert wird, welche offensichtlich keine revolution\u00e4ren sind und in der die historischen Erfahrungen von vielen Bewegungen, die in Regression endeten, aufbewahrt sind. \u00a0Trotzdem ist unser Handeln und Denken immer darauf zu \u00fcberpr\u00fcfen, ob es Zust\u00e4nde erm\u00f6glicht, die eine gesamtgesellschaftliche Transformation weiter voranschreiten l\u00e4sst. Die Theorie kann dabei nicht in die Zukunft schauen, sehr wohl aber in die Vergangenheit, und sie kann zeigen, was die falsche Bewegung und die falsche Praxis war und ist. Durch unseren Anspruch auf revolution\u00e4res Handeln k\u00f6nnen wir eine Hypothese aufstellen, wie unser Handeln aussehen muss, damit es, das Falsche abschaffend, zur richtigen Bewegung wird. Ob es die revolution\u00e4re<\/i> Bewegung sein wird, wissen wir erst, wenn sie sich als eine solche herausgestellt hat, aber dass es eine pr\u00e4revolution\u00e4re Bewegung ist, wissen wir schon dann, wenn mehr und mehr Menschen zu sich kommen, die Verblendung durchbrechen und dar\u00fcber hinaus schauen k\u00f6nnen. Unsere Praxis entwickelt sich und so entwickelt sich auch unsere Theorie, beides korrigiert sich. Dies h\u00f6rt sich fast so an, als g\u00e4be es ein Bewegungsgesetz der Geschichte. Dies gibt es aber nicht. Revolution muss gemacht werden, sie wird nicht automatisch zu uns kommen, wir m\u00fcssen sie erk\u00e4mpfen. Das hei\u00dft auch, dass wir R\u00e4ume schaffen m\u00fcssen, in denen die Menschen aus der Verblendung heraustreten k\u00f6nnen. Wir m\u00fcssen die falschen Zust\u00e4nde aufbrechen, Risse erzeugen, aber wir d\u00fcrfen dabei nicht vergessen, welche Mittel wir anwenden. Unsere Theorie kann dabei keine Zukunft formen, kann keine neuen Menschen erzeugen, keine neuen Bed\u00fcrfnisse erschaffen, keine Blaupause zeichnen, in welche wir die Menschen einsetzen k\u00f6nnen, damit sie frei und gl\u00fccklich sind. So eine Blaupause gibt es nicht und es kann keine positive Beschreibung all dessen, was gut ist, geben. Das kann nicht Aufgabe von Theorie sein und schon gar nicht von politischen Gruppen, sondern muss in einem kollektiven, praktischen Prozess von jedem selbst entwickelt werden.<\/p>\n

Wenn wir von einem Theorie-Praxis Verh\u00e4ltnis sprechen, das sich nie statisch konstatieren l\u00e4sst, sondern sich immer gegenseitig einholt, wenn also die Praxis erst die Reflexion erm\u00f6glicht und die Reflexion erst eine m\u00f6glich-richtige Praxis, dann brauchen wir, um Kritik an dieser Gesellschaft \u00fcben und ihre Abschaffung abstecken zu k\u00f6nnen, eine dem Anspruch nach revolution\u00e4re Praxis, auf die diese Theorie reflektieren kann. Es n\u00fctzt also tats\u00e4chlich nur begrenzt etwas, sich stundenlang \u00fcber das Theorie-Praxis Verh\u00e4ltnis und die M\u00f6glichkeit der Abschaffung aller Herrschaft den Kopf zu zerbrechen, denn diese theoretische Frage beschr\u00e4nkt sich notwendigerweise an der Praxis und ihrem Erkenntnisgehalt. Nur sie schafft neue Bedingungen, die einen m\u00f6glichen Ausbruch aus der irrationalen Logik dieser Gesellschaft bietet. Wenn das Denken sich also in Aporien verliert, so kann dieses Problem nicht in ihm immanent gel\u00f6st werden, sondern es bedarf der \u00c4nderung der Bedingungen des Denkens \u2013 n\u00e4mlich der Praxis.
\nAdornos Diktum von der verstellten Praxis, dass von vielen gescheiten Apologeten ja heute immer noch gern angef\u00fchrt wird, um sich in Ruhe der Selbstzirkulation der Gedanken zu widmen, kann deshalb auch nicht au\u00dferhalb der Zeit betrachtet werden, in der es entstand.
[6]<\/a> Und ohne die Bedeutung seines Erfahrungsgehalts \u2013 Auschwitz und der Stalinismus \u2013 zu delegitimieren, muss es uns doch heute im Zeichen der alternativlosen Existenz des Kapitalismus darauf ankommen, dass die Katastrophe nicht darin besteht, dass die Gesellschaft – die nur noch eine Verfallsform der b\u00fcrgerlichen ist – von ihrer negativen Aufhebung bedroht ist, sondern dass sich durch sie hindurch und ganz akut m\u00f6rderische Tendenzen Geltung verschaffen und immer weitere Katastrophen m\u00f6glich sind. Dass es zwar immer noch Schlimmeres als diese Gesellschaft gibt, dass aber auch nicht viel mehr Gutes an ihr ist, dass es zu verteidigen g\u00e4be.
\nWenn wir aber von der Notwendigkeit der Umw\u00e4lzung ausgehen, so ist das Paradigma der verstellten Praxis eine \u201eself-fullfilling-prophecy\u201c und eine Absage an jede M\u00f6glichkeit der revolution\u00e4ren Kritik schlechthin, die ja ihren objektiven Ma\u00dfstab und einzige Daseinsberechtigung nur in einem Versuch revolution\u00e4rer Praxis finden kann. Erst, wenn wir unsere eigenen Erfahrungen mit anderen in Austausch bringen, wenn wir unsere bornierten sozialen Standpunkte verlassen, wenn wir M\u00f6glichkeiten der selbstbestimmten Organisation schon im hier und jetzt ausprobieren und darauf reflektieren und wenn wir empathisch mit den Bed\u00fcrfnissen von Menschen umgehen und sie nicht in instrumenteller Absicht als Objekt einer Politik oder Kritik betrachten, sondern als Bed\u00fcrfnisse von \u00a0Individuen auf Augenh\u00f6he, k\u00f6nnen wir die Bedingungen der Umw\u00e4lzung finden und erweitern.
\nDie Anteilnahme der Theorie an konkreter-kritischer Praxis l\u00e4sst sie erst von einem erfahrungslosen Abstraktum zu einer historisch-konkreten Kritik werden. Theorie ohne akute Praxis ist ahistorisch.<\/p>\n

Folgerungen f\u00fcr unsere Praxis ergeben sich daraus zur Gen\u00fcge. Eine m\u00f6gliche w\u00e4re, die Trennung zwischen der kommunistischen Kritik, die in abgegrenzten Zirkeln als Hobby betrieben wird von der Monotonie und Erniedrigung, die einem im eigenen Leben zukommt, aufzuheben und beides als gegenseitigen Ansporn wahrzunehmen. Verortet man sich selbst wieder als Individuum mit konkreten Bed\u00fcrfnissen, die diese Gesellschaft einem verwehrt und entdeckt man die Verzahnung, die Menschen mit anderen Problemen und Bed\u00fcrfnissen mit einem selbst verbindet, so nimmt man sich auch selbst nicht mehr als Kommunist*in, dessen*deren letzter Zweck die Kritik ist, wahr, sondern als Individuum, dessen letzter Zweck seine eigene Befreiung ist, die von der Befreiung der Anderen abh\u00e4ngt und damit der kommunistischen Kritik bedarf.
\nWas also zu fordern w\u00e4re, ist eine politische Praxis, in der eine linksradikale Bewegung sich in gesellschaftliche Prozesse einmischt, statt sich von ihnen abzugrenzen \u2013 ohne sich dabei selbst zu verlieren. Eine Bewegung im Raum des Politischen also, in der nicht von vorneherein gesagt werden kann, ob man sich auf der richtigen Seite befindet, ganz einfach weil dies selbst erst Resultat eines Prozesses ist. Ergo also eine Praxis, die sich selbst nicht blind und kopflos verh\u00e4lt, aber der Theorie die Stellung zuweist, die ihr zukommt: Nicht identit\u00e4rer Selbstzweck zu sein und Ma\u00dfstab f\u00fcrs linksradikale Gewissen, sondern notwendiges Korrektiv auf dem Weg zur Selbsterm\u00e4chtigung.<\/p>\n


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[1]<\/a> Vgl. CeeIeh #208: http:\/\/www.conne-island.de\/nf\/208\/24.html<\/p>\n<\/div>\n

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[2]<\/a> Vgl. Mole #1: http:\/\/magazin.umsganze.org\/?page_id=70<\/p>\n<\/div>\n

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[3]<\/a> Diese Position ist selbst auch Ergebnis eines l\u00e4ngeren Gruppenprozesses und insoweit auch Selbstkritik ehemals eigener Positionen \u00fcber das Verh\u00e4ltnis von Kritik und Praxis.<\/p>\n<\/div>\n

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[4]<\/a> Jeder Ware kommen im kapitalistischen Produktionsprozess zwei Dimensionen zu. Einerseits der konkrete Gebrauchswert (ein Adorno-Buch ist zum Lesen, Tofu ist zum Kochen da). Andererseits der Tauschwert, der von der konkreten Sinnlichkeit des Gegenstandes abstrahiert und dessen Grundlage die in ihm verausgabte, gesellschaftlich-notwendige Durchschnittsarbeitszeit ist. Erst durch den Tauschwert realisiert sich die Logik des Kapitalismus im Eifern nach immer mehr Wert, er ist aber notwendigerweise an seinen stofflichen Tr\u00e4ger im Gebrauchswert gebunden.<\/p>\n<\/div>\n

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[5]<\/a> Ein notwendiger Bestandteil dieses Prozesses ist gegenseitige Kritik. So haben auch Kritiken, wie jene in der CeeIeh bestimmt Recht, wenn sie auf den Umgangston pochen und auf das \u201ewie\u201c unserer Reflexion. Zu Fragen w\u00e4re aber dennoch bei aller Solidarit\u00e4t, warum man andere, die sich als links betrachten, unkritisch unterst\u00fctzen sollte? Der Mythos, dass \u201edie Linke\u201c eine homogene Masse ist oder es eine Art Idealbild der Gesamtlinken g\u00e4be, sollte sich schon seit langem verfl\u00fcchtigt haben.\u00a0 \u201eLinke\u201c sind anderen \u201eLinken\u201c nicht mehr oder weniger schuldig als jedem anderen Menschen auch.<\/p>\n<\/div>\n

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[6]<\/a> Ferner wusste auch damals schon Adorno, dass es nicht zu Letzt die Theorie ist, die an solcher verstellten Praxis krankt.<\/p>\n<\/div>\n<\/div>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

Vok\u00fc und Adorno Und warum eins nicht ohne das andere zu haben ist. Eine Replik auf Daniel Palm \u201eHin und her und hin und her gerissen\/ zwischen verstehen wollen und handeln m\u00fcssen\u201c (Blumfeld)     Anlass In dem Text \u201eLinke Leipziger Zust\u00e4nde\u201c aus dem CeeIeh #208[1] wurde uns und anderen, nicht genauer genannten, Leipziger Gruppen […]<\/p>\n","protected":false},"author":2,"featured_media":0,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":[],"categories":[1,7,8,16],"tags":[],"_links":{"self":[{"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1795"}],"collection":[{"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts"}],"about":[{"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/types\/post"}],"author":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/users\/2"}],"replies":[{"embeddable":true,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/comments?post=1795"}],"version-history":[{"count":7,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1795\/revisions"}],"predecessor-version":[{"id":1803,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/posts\/1795\/revisions\/1803"}],"wp:attachment":[{"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/media?parent=1795"}],"wp:term":[{"taxonomy":"category","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/categories?post=1795"},{"taxonomy":"post_tag","embeddable":true,"href":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wp-json\/wp\/v2\/tags?post=1795"}],"curies":[{"name":"wp","href":"https:\/\/api.w.org\/{rel}","templated":true}]}}