Category Archives: Überregional

Warum es am Frauenkampftag ums Ganze geht. Ein Text von Top Berlin

TOP B3rlin zum Frauen*kampftag 2014 – Demo am 8. März in Berlin

Wenn die Bundesarbeitsministerin FKT 2014erklärt, dass sie Feminismus braucht, „weil nur eine Gesellschaft, in der Frauen und Männer gleichgestellt sind, eine moderne Gesellschaft ist“, dann zeigt das ziemlich deutlich, dass das F-Wort etwa so viel politischen Sprengstoff wie eine Luftpumpe hat. Weitere Beispiele dafür finden sich zuhauf: die Debatte, die unter dem Hashtag #Aufschrei versuchte Alltagssexismus darzustellen, die Kampagne Pinkstinks, die sich gegen hellblaue und rosa Geschlechterstereotype wendet oder zuletzt der viel diskutierte Beschluss der Bezirksverordnetenversammlung in Friedrichshain-Kreuzberg, keine sexistische Werbung mehr auf den (wohlbemerkt wenigen) bezirkseigenen Werbeflächen zuzulassen. All diese wichtigen Debatten und Kampagnen werden größtenteils ohne öffentlich wahrnehmbare theoretische oder praktische Beteiligung linksradikaler Gruppen geführt. Klassische feministische Interpretationen und antisexistische Interventionen werden weitgehend dem bürgerlichen Lager überlassen. Das F-Wort hat längst einen verstaubten und überholten Anklang. Das zeigt sich auch im defensiven Subtext des Spruchs „still loving feminism“. Was eigentlich einen Versuch darstellt, sich Feminismus wieder anzueignen, verrät gleichzeitig die Notwendigkeit, ihn zu verteidigen. Wenn sich Politiker_innen von SPD über Linkspartei bis zu den Grünen, Stadtverwaltungen und Unternehmen dazu bekennen, könnte es so scheinen, als wäre Feminismus kaum noch geeignet, um eine radikale Kritik der Verhältnisse voranzubringen. Continue reading

antinationaler Workshoptag

Nach der Antirepressionsparty am 24. Januar gibt’s am nächsten Tag gleich noch was für den Kopf: auf dem antinationalen Workshoptag in Wien gibt’s jede Menge Vorträge, Diskussionraum und Workshops. Infos dazu gibt’s demnächst auf umsganze.org.

Auch aus Leipzig düst ein Bus dorthin. Die Tickets dafür gibt’s ab unserer Infoveranstaltung am 13.01. im El Libro, der Vleischerei und dem Lazy Dog für 20€ + Spende. Wer diesen Betrag nicht aufbringen kann, hat die Möglichkeit vergünstigt für 15€ mitzufahren.

Nicht vergessen: Infoveranstaltung zum 24.Januar mit einer Genossin der autonomen antifa wien um 19 Uhr im Island.

Den vollständigen Aufruf könnt ihr herunterladen oder online lesen.

Demonstration: Freitag, 24. Januar 2014 | 17 Uhr | Landstraße | Wien Mitte
Antinationaler Workshoptag: Samstag, 25. Januar 2014 | 12 Uhr | Wien (Genauer Ort TBA)

Vienna’s calling und wir kommen um zu stören. WKR Mobi-Veranstaltung und Busanreise aus Leipzig

Am 24. Januar will der Wiener Kooperationsring (WKR) unter der Schirmherrschaft der Freiheitlichen Partei Österreich (FPÖ) den Wiener Kooperations-, neuerdings Akademikerball in den repräsentativen Räumen der Wiener Hofburg veranstalten. Doch was sich da zu Walser und Polonaise versammelt, ist nicht etwa eine fröhlich-muntere Schar von
ahnungslos-begeisterten Tanzbeinschwinger*innen sondern die high society der europäischen Rechten: Nationalismus, Sexismus, Chauvinismus und andere Unzumutbarkeiten reichen sich hier zum Tanz die Hand.

Der mittlerweile jährlich stattfindende WKR-Ball hat sich darüber hinaus in den letzten Jahren zu einem der Ereignisse entwickelt, bei dem sich Rechte unterschiedlicher Couleur aus ganz Europa die Klinke in die Hand
geben. Angesichts europaweiter nationalistischer Mobilisierungen als vermeintliche Antwort auf die Krise und der zu erwartenden Erfolge sowohl rechtspopulistischer (wie z.B. AfD, FPÖ, Front National) als auch offen nationalsozialistischer Parteien (wie z.B. Chrysi Avgi, Jobbik) bei den anstehenden Europawahlen ist dies ein Problem, das nicht an den Grenzen Deutschlands Halt macht.

Grund genug für uns, nach Wien zu fahren und den Rechten in die Suppe zu spucken!

Aus Leipzig wird es einen Bus nach Wien geben. Tickets könnt ihr für 20€ + Spende bei unserer Infoveranstaltung oder bei den bekannten Vorverkaufsstellen (Lazy Dog, Vleischerei und El Libro) ab dem 13. Januar erwerben. Für alle, die den Betrag nicht aufbringen können gibt es die Möglichkeit ein vergünstigtes Ticket für 15€ + Spende zu bekommen. Doch bitte bedenkt eure Entscheidung.

Mobi- und Infoveranstaltung mit einer Genossin der autonomen Antifa [w] am 13.01. um 19.00 Uhr im Conne Island.

Für weitere Infos:

http://umsganze.org/

und

http://nowkr.at/

Stay tuned!

WKR? WTF! Das Treffen der europäischen Rechten unmöglich machen. Kein Burgfrieden dem Normalzustand

Wenn am 24. Januar 2014 mit dem Wiener Korporations-, neuerdings Akademikerball, der gefühlte Geburtstag Kurt Waldheims und Jörg Haiders begangen wird, ist das nicht die harmlose Bergdeutschen-Variante des Kölner Karnevals, sondern das Schaulaufen der rechten Eliten Österreichs und Europas. Hier treffen Chauvinist*innen und Nationalist*innen aller Couleur zusammen: Korporationsstudenten und Politikerinnen, Professorinnen und Manager, Anwälte und Unternehmerinnen. Angemeldet von der Freiheitlichen Partei Östereichs (FPÖ) unterstreicht das fröhliche Gesellschaftsspiel in den imperialen Kulissen der Hofburg den Anspruch auf Führung und Gefolgschaft – zu Walzer und Polonaise, im Wichs und in Rüschen. Die von der Mensur entstellten Gesichter lassen erahnen, was der Restgesellschaft blüht, wenn die feschen Herren und Damen an Einfluss gewinnen. Nazis und Champagner? Gründe en masse, nach Wien zu fahren und die Party zu crashen!

Den vollständigen Aufruf könnt ihr herunterladen oder online lesen.

Demonstration: Freitag, 24. Januar 2014 | 17 Uhr | Landstraße | Wien Mitte
Antinationaler Workshoptag: Samstag, 25. Januar 2014 | 12 Uhr | Wien (Genauer Ort TBA)

Aus Leipzig wird die Anreise per Bus möglich sein, mehr Infos folgen.

3. um’s Ganze-Kongress: Politik in der Krise «Denn sie wissen nicht: Was tun?»

In weniger als 2 Wochen ist es soweit: der 3. um’s Ganze-Kongress startet am 05.Juli in Berlin!

Auf dem dritten Kongress wollen wir mit Dir und Genoss*innen aus anderen Län­dern über die Transformation von Kapitalismus, Staatlichkeit und Politik in der Krise diskutieren. Wie können wir diese Ordnung kippen? Und warum macht sie es uns so schwer?

Überall in Europa kämpfen Lohnabhängige, Arbeitslose und Menschen in Ausbildung gegen die Austeritäts­politik der EU. Auf Straßen und Plätzen experimentieren sie mit direkter Demokratie und streiten über neue Modelle solidarischer Ökonomie. Selbst in Deutschland werden Risse im System sichtbar – durch stadtpoliti­sche Kämpfe, durch den Widerstand von Geflüchteten, durch Krisenproteste und Versuche sie zu kriminali­sieren. Doch auch linke Politik und antikapitalisti­sche Kritik stecken in der Krise. Zwar haben sich die Zukunftsversprechen des Neoliberalismus und des Nationalstaats erledigt. Aber echte Alternativen scheinen noch viel utopischer. Die EU wankt, und kann doch problem­los ihre marktradikale Regierungslogik durchset­zen. Die Illusion eines staatlich gezähmten Kapitalismus mit menschlichem Antlitz hat Konjunktur. Rassismus und Sozialchauvinis­mus stehen in voller Blüte, reaktionäre Krisendeutungen sind weit verbreitet, traditionelle Geschlechterrollen erleben eine Renaissance.

Was also tun?
Wie können wir die Lücke zwischen radikaler Kritik und politischer Praxis schließen? Oder besser gefragt: Wie muss eine radikale Kritik formuliert und praktisch organisiert werden, die Kapitalis­mus und Staat ernsthaft überwinden will? Wie können wir ideologische Krisendeutungen aushebeln, die die Schuld bei “Bankern” oder “Pleitegriechen” suchen, statt in den Systemzwängen der kapitalistischen Ord­nung? Und zwar unter den erschwerten Bedingungen einer Nation, die auch noch stolz ist auf Sozialabbau, Lohnverzicht und brutalen Verdrängungswettbewerb. Es stimmt: Der Kapitalismus selbst ist die Krise. Aber wie machen wir diese Einsicht praktisch und gefährlich, im Kampf gegen Leistungsdruck und Auslese an Schulen und Unis; ge­gen die Lohnarbeit und die Konkurrenz der Lohnabhängigen unter einander; gegen das Hartz-IV-Regime und die Anmaßungen der Jobcenter; gegen die Befriedungspolitik der Gewerkschaften; gegen Verdrängung in den Städten; gegen alltäglichen und institutionellen Rassismus; gegen das deutsch-europäische Grenz- und Abschieberegime; gegen Standortnatio­nalismus; gegen die Krisenpolitik der deutschen Regierung und der Troika?

Auf vier Podien wollen wir die großen Linien von Krise, Ideologie und Widerstand herausarbeiten. (1) Die aktuel­le Austeritätspolitik hat drastische Folgen, vor allem in Südeuropa. Aber stimmt die These von der “autoritär­en Formierung” des Neoliberalismus, oder unterschätzt sie die Bindekräfte und damit die Stabilität der kapi­talistischen Demokratie? (2) Reaktionäre Ideo­logien haben in der Krise großen Zulauf. Aber wie genau spie­len Rassismus, Sozialchauvinismus, Sexismus, Reproduktionskrise und Migrationsregime ineinander? (3) Die Krise, so scheint es, hat eine stillgestellte Geschichte wieder aufgesprengt. Der Arabische Frühling, Sozialpro­teste in vielen Industriestaaten und Riots in kapitalistischen Metropolen stehen für die Er­schütterung eines globalen Ordnungsmodells. Was kann emanzipatorische Politik aus diesen Entwicklungen lernen? (4) Radikale Linke in Polen, Italien und Griechenland haben einige Erfahrungen in den Krisenprotesten gesammelt und sich gegen rassistische und nationalistische Bewegungen gestellt. Welche Schlüsse ziehen sie heute daraus? Und wie können wir unsere Kritik und unseren Widerstand transnational organisieren?

Zwischen diesen Podien gibt es viele Workshops, in denen wir einzelne Themen und Probleme ausführlicher besprechen wollen. Diese Workshops bilden den eigentlichen Schwerpunkt des Kongresses. Hier gibt es für alle reichlich Gelegenheit, eigene Erfahrungen und Analysen zur Diskussion zu stellen. Wir haben Einführun­gen in Kapitalismuskritik und Krisentheorie organisiert, wollen klären wo der Klassenkampf abgeblieben ist, fragen nach Geschlechterverhältnissen in der Krise, nach der Ökonomie der Überflüssigen, nach Widersprü­chen der Demokratie und nach Perspektiven antirassistischer Arbeit. Und nach vielem mehr.

Parallel zu den Workshops laufen Kunstgespräche und ein Krisenkino. Denn mit den ökonomischen und politischen Verwerfungen ist auch die symbolische Ordnung von Staat und Kapital durcheinander geraten. Wo sind neue Räume entstanden, wo neue Hin­dernisse? Wie gelingt es der Herrschaft, sich immer wieder selbst am Schopf aus dem Sumpf zu ziehen? Wo ist unsere Schere? Und was passiert da auf dem Ernst-Reuter-Platz?!

Alles Quark? Dann komm vorbei und lass uns streiten!

Mit dabei sind Bini Adamczak, Antifa NT, Alpha Kappa, Moritz Altenried, AZE, Roger Behrens, Alice Creischer/Andreas Siekmann, Jutta Ditfurth, die Freundinnen und Freunde der klassenlo­sen Gesellschaft, Sophie Goltz, Michael Heinrich, John Kanankulam, Plan C, Rosa Perutz, Katharina Pühl, Jo­hannes Paul Raether, Thomas Sablowski, Roswita Scholz, Frieder Otto Wolf, natürlich die komplette …umsGanze!-Bande und viele mehr.

Das Kongressgelände ist barrierefrei. Fürs leibli­che Wohl ist gesorgt, abends wird getanzt, es gibt eine Schlafplatzbörse, und sogar die Kinderbetreuung übernehmen wir.

Also kommt vorbei, vom 05.-07. Juli an der TU Berlin!
Aktuelle Infos, eine erste Programmübersicht sowie Kontakte zu Pennplätzen, Kinderbetreuung und sonstigen Anliegen findet ihr hier

Leipzig/ Berlin – Fight Racism, Now! // Update // Zug statt Bus

In 4 Tagen startet in Berlin die bundesweite antirassistische Demonstration zur Abschaffung des Grundrechts auf Asyl in Deutschland. Welche (Ir-)relevanz das Thema Antirassismus in dieser Gesellschaft hat wird erneut deutlich, betrachtet mensch sich die aktuellen Auflagen, welche den Organisator*innen vorgelegt wurden: Das Denkmal für im NS ermordetete Sinti und Roma sowie der gesamte umliegende Bereich wurden komplett gesperrt, dadurch muss der Auftaktort der “Fight Racism Now!“-Demo verlegt werden. Hintergrund dazu ist die Fanmeile des deutsch-deutschen Fußballfinales der Champions-League. Stattdessen findet die Auftaktkundgebung am Holocaust-Mahnmal in der Wilhelmstraße Ecke Hannah-Arendt-Straße statt. Trotz aussichtsloser Klagen wurde dennoch eine Alternativkundgebung ab 11 Uhr am Denkmal für im NS ermordete Sinti und Roma angemeldet.

Auch aus Leipzig wird ein Bus nach Berlin fahren. Tickets dafür gibt’s im El Libro, der Vleischerei und dem Lazy Dog!

 

Update: Leider wird die Anreise per Bus nichts. Alternativ wird es die Möglichkeit geben gemeinsam per Zug anzureisesn.

Fight Racism Now! – mit dem Bus von Leipzig nach Berlin

Am 25. Mai ist aufgrund der 20. Jährung der Abschaffung des Grundrechts auf Asyl und dem rassistischen Pogrom in Solingen, bei dem 4 Personen starben, eine bundesweite Demonstration in Berlin geplant. Aus Leipzig wird es so auch eine gemeinsame Busanreise geben. Tickets dafür gibt’s wie immer im El Libro, der Vleischerei und im Lazy Dog für 9€.

Darüber hinaus wird es auch einen Bus nach Solingen geben – Infos dazu gibts auf der Homepage von “Rassismus tötet!”Leipzig.

REBEL WITH A CAUSE – …umsGanze! Jahresaufruf 2013

REBEL WITH A CAUSEKrise und Rassismus – das ist der Arbeitsschwerpunkt des umsGanze!-Bündnisses 2013. Zum 20. Jahrestag der Abschaffung des Grundrechts auf Asyl haben wir die Kampagne Fight Racism Now! mit initiiert. Sie ruft für den 25. Mai zu einer bundesweiten Demonstration in Berlin auf, und wird danach den Wahlkampf kritisch begleiten. Wir beteiligen uns wieder an den Krisenprotesten des Blockupy-Bündnisses, das für den 31. Mai/1. Juni ein Aktionswochenende in Frankfurt am Main organisiert. In diesem Rahmen planen wir u.a. ein Veranstaltungsprogramm, einen antikapitalistischen Block auf der Großdemo und einen Besuch des Frankfurter Abschiebeflughafens: Blockupy Deportation Airport! Der dritte umsGanze!-Kongress steigt vom 5.-7. Juli an der TU Berlin. Zusammen mit Genoss_innen aus anderen europäischen Ländern wollen wir das aktuelle Ineinander von Ökonomie und Ideologie untersuchen, Erfahrungen austauschen und uns organisieren. Daneben arbeiten umsGanze!-Gruppen vor Ort zu Geschlechterverhältnissen, zur kapitalistischen Stadt, zu Gesundheit und Krankheit im Kapitalismus und zu anderen Grausamkeiten. Mit diesem Aufruf wollen wir unser Themenfeld abstecken und die kommenden Aktionen ins Verhältnis setzen.

 

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“Nein, wir lieben dieses Land und seine Leute nicht!” – den Wiener Akademikerball unmöglich machen!

Für Freitag den 1. Februar 2013 laden unsere Genoss_innen der autonomen antifa [w] nach Wien ein, mit ihnen gemeinsam gegen den Akademikerball (bereits aus den letzten Jahren als WKR-Ball bekannt) zu demostrieren. Hinweise zu den rechlichen Besonderheiten in Österreich findet ihr hier; Treffpunkt ist 18:00 auf dem Europaplatz.

Den Aufruf “Nein, wir lieben dieses Land und seine Leute nicht!” könnt ihr hier lesen; das Mobi-Video hier anschauen.

UPDATE: Hier einige Eindrücke vom Akademikerball 2013.