Vortrag und Diskussion: Wertkritik und Rassismus – Zur Genesis von Rassismus im bürgerlichen Bewusstsein

Vortrag und Diskussion mit zwei Vertretern der Gruppe the future is unwritten

Während im allgemeinen Bewusstsein Rassismus oftmals als schlichtes Vorurteil oder Angst vor dem Anderen und Fremden verstanden wird, erscheint er im schematischen Weltbild orthodoxer Klassenkämpfer als unmittelbare Herrschaftsmethode der Bourgeoisie. Dabei bleiben alle Erklärungsansätze einer wirklichen Auseinandersetzungen mit den Bedingungen der Möglichkeit von Rassismus im bürgerlichen Bewusstsein fern, indem sie ihn schlichtweg als mehr oder weniger komplexe Diskriminierungsform, die Herrschaft produziert, darstellen; ihn aber in seiner konstitutiven und formalen Genesis begrifflich nicht fassen. Demgegenüber möchte der Vortrag ausgehend von der Annahme, dass das gesellschaftliche Verhältnis der Menschen im Kapitalismus als gesellschaftliche Beziehung der Waren erscheint und dieses Verhältnis die basale Konstitutionsbedingung der bürgerlichen Gesellschaft ist, eine Bestimmung rassistischer Ideologie aus der Wert- und Warenförmigkeit des Kapitalismus versuchen zu leisten.

05.06.13 | 19 Uhr | B12

1 thought on “Vortrag und Diskussion: Wertkritik und Rassismus – Zur Genesis von Rassismus im bürgerlichen Bewusstsein

  1. Dorothea Isserstedt

    Das ist mir,die ich mich durchaus als naiv und dennoch an Politik interessiert bezeichnen möchte, seit der Wende und Einheit deutlich aufgefallen, dass sehr viele Dinge laufen oder erklärt werden als Ware- Geld- Beziehung……als ob nur das im Leben wichtig wäre. Was mich darüber hinaus so irritiert, ist, dass soviele Dinge, die nun wirklich nicht mit Demokratie und Menschenrechten zusammen passen können, nach meiner Erfahrung stillschweigend hingenommen werden. Die wenigen Rufer in der Wüste werden mit ziemlicher Regelmässigkeit irgendwie mundtot gemacht,ohne dass es die Öffentlichkeit mitbekommt……oder wird es einfach ignoriert,weil es so bequemer ist ? Zudem fällt mir auf, dass es scheinbar staatlich gewollt ist, dass ein jeder arbeitsfähige Mensch und Bürger stets und ständig damit beschäftigt ist,seine Existenz und die seiner Familie zu sichern. Das kostet soviel Kraft,dass zu irgendwelchem Widerspruch/Protest weder Kraft noch Zeit übrig bleibt. Neuestes Beispiel war gestern im TV zu besichtigen,wo es um einen Bericht(ndr) ging über eine kinderintensivstation,die die Verwaltung stramm auf Effizienz trimmen will,wo aber die Ärzte sagen, Kinder sind keine kleinen Erwachsenen,die brauchen unbedingt mehr Zeit und Zuwendung. Nicht immer möglich,weil die Station ständig unterbesetzt ist……Humanität,Menschenrechte, Gesundheitsfürsorge für die Mitarbeiter? Da fehlt so einiges, mein Eindruck….wollte es mal anmerken.
    Freundliche Grüsse Dorothea Isserstedt

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