{"id":1707,"date":"2013-10-29T16:59:00","date_gmt":"2013-10-29T15:59:00","guid":{"rendered":"http:\/\/www.unwritten-future.org\/?p=1707"},"modified":"2013-10-30T01:43:14","modified_gmt":"2013-10-30T00:43:14","slug":"wir-sind-ja-keine-nazis-aber-schneeberg-und-die-deutsche-normalitaet","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/wir-sind-ja-keine-nazis-aber-schneeberg-und-die-deutsche-normalitaet\/","title":{"rendered":"“Wir sind ja keine Nazis, aber …” – Schneeberg und die “deutsche Normalit\u00e4t”"},"content":{"rendered":"

Seit einiger Zeit ist in Deutschland wieder eine starke Welle rassistischer Proteste wahrzunehmen.<\/p>\n

Ein vermeintlicher “Neubeginn” dieser menschenfeindlichen Ausschreitungen und Proteste l\u00e4sst sich wohl in Berlin-Hellersdorf oder lokal in Leipzig fest machen. Doch folgten darauf Orte wie Greiz und Duisburg, Premnitz und Luckenwalde, G\u00fcstrow und Wehr, Oldenburg und Hamburg, um nur einige zu nennen.<\/p>\n

In Schneeberg, einem s\u00e4chsischen Ort nahe Chemnitz, hat dieser Protest jedoch eine neue Dimension erreicht: Dort zogen am 19. Oktober \u00fcber 1500 B\u00fcrger_innen, unterst\u00fctzt und angef\u00fchrt von regionalen Neonazis, in einem Fackelmarsch durch die Stadt um gegen ein nahegelegenes Asylbewerber_innenheim zu hetzen.<\/p>\n

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W\u00e4hrend sich B\u00fcrgerinitiativen in anderen St\u00e4dten versuchen vermeintlich von organisierten Neonazis zu distanzieren und ihrem rassistischen Begehren eine andere Farce zu verleihen, stellen sich in Schneeberg Oma, Opa und Hans-Peter einig im deutschen Mob Seite an Seite und machen sich nicht einmal die M\u00fche, ihren Schulterschluss mit neonazistischen Kadern aus der NPD und Freien Kr\u00e4ften wie Stefan Hartung und Rico Illert zu kaschieren. Stattdessen verk\u00fcnden einzelne Stimmen aus dem Mob “auch noch einen Gang h\u00f6her zu schrauben”, sollte ihre bisherige Artikulation keine Konsequenzen bringen. Wie gesellschaftsf\u00e4hig die Reaktivierung von rassistischen Stereotypen und Ressentiments ist, l\u00e4sst sich hierbei (und bei all den anderen Protestensolcher B\u00fcrgerinitiativen) exemplarisch herausstellen.<\/p>\n

Auch f\u00fcr diesen Samstag, den 02. November, haben lokale Neonazis einen Fackelmarsch f\u00fcr 18:00 Uhr angemeldet. Auch diesen Samstag ist davon auszugehen, dass sich die Teilnehmendenzahl nicht verkleinern wird, betrachtet man die bisherige Entwicklung vor Ort. Vor einigen Wochen artikulierten sich noch einige Hundert, seit dem 19.10. sind es \u00fcber 1000 Rassist_innen. Auch dieses Wochenende besteht ein akutes Bedrohungspotential f\u00fcr die ca. 500 Betroffenen im Heim, aber auch f\u00fcr Unterst\u00fctzende.<\/p>\n

Dennoch, oder gerade deswegen, findet Samstag ebenfalls eine Gegendemonstration<\/a> in Schneeberg statt. Das es sich hierbei nur um eine Symbolpolitik handelt, d\u00fcrfte auf der Hand liegen. Nichtsdestotrotz ist es enorm wichtig, an diesem Tag vor Ort zu sein, um sich gegen den deutschen Mob, ihre Fackeln und ihre menschenfeindliche Haltung zu stellen und den Betroffenen zu symbolisieren: Es gibt auch Personen, denen es nicht egal ist, wenn sich B\u00fcrger_innen zum brandstiften verabredet. Es gibt auch Personen, die euch unterst\u00fctzen wollen. Ihr seid nicht allein!<\/p>\n

Daher:<\/p>\n

“Refugees Welcome! Gegen den rassistischen Mob in Schneeberg und \u00fcberall!”<\/p>\n

Samstag, 02.11.2013, 16.30 Uhr, Hundsh\u00fcblerstr.\/Eibenstockstr.<\/strong><\/p>\n

Wider dem deutschen Mob! Wider der deutschen Realit\u00e4t! Schneeberg wird kein 2. Rostock!<\/p>\n

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