{"id":2315,"date":"2016-03-22T21:35:28","date_gmt":"2016-03-22T20:35:28","guid":{"rendered":"http:\/\/www.unwritten-future.org\/?p=2315"},"modified":"2016-03-22T21:35:28","modified_gmt":"2016-03-22T20:35:28","slug":"leipzig-nach-plauen-nazi-aufmarsch-verhindern-voelkischen-mob-in-die-schranken-weisen","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/www.unwritten-future.org\/index.php\/leipzig-nach-plauen-nazi-aufmarsch-verhindern-voelkischen-mob-in-die-schranken-weisen\/","title":{"rendered":"Leipzig nach Plauen: Nazi-Aufmarsch verhindern – v\u00f6lkischen Mob in die Schranken weisen!"},"content":{"rendered":"

Zusammen mit der Antifa Klein-Paris<\/a> rufen wir alle Leipziger Antifaschist*innen dazu auf, am 1. Mai nach Plauen zu fahren und dem Nazi-Aufmarsch des III. Weg und dem v\u00f6lkischen Mob entgegenzutreten. Die Aufrufe der Antifaschistischen Gruppen des Vogtlands<\/a> und von …ums Ganze!<\/a> findet ihr unter vorliegenden Links.
\n<\/em><\/p>\n

Der 1. Mai: ein Datum von historischer Bedeutung. In der Tradition der Haymarket Riots in Chicago 1886 von der revolution\u00e4ren Linken als internationaler Kampftag der Arbeiter*innenklasse begangen, von den Nazis 1933 zum Feiertag gemacht, um wenig sp\u00e4ter die Gewerkschaften zu zerschlagen und in der BRD als “Tag der Arbeit” von den Gewerkschaften zum affirmativen und lohnarbeits-verg\u00f6tzenden\u00a0 Bratwurstessen umgestaltet. Egal, ob wir als radikale Linke den 1. Mai fuer ein wichtiges Datum im Kampf gegen Ausbeutung und Lohnarbeit halten, m\u00fcssen wir uns an diesem Datum einer Aufgabe immer wieder stellen: den Nazis, die diesen Tag – des Sinns schon lange entleert – leicht vereinnahmen k\u00f6nnen. Und die sind in Sachsen bei weitem nicht das einzige Problem. Sie sind nur der offensivste Ausdruck einer rassistischen Volksgemeinschaft in der sich von Dorfb\u00fcrgermeister*innen \u00fcber Polizeibeamt*innen bis zu veritablen Brandstifter*innen alle einig sind: “Deutschland muss deutsch bleiben, Gefl\u00fcchtete haben hier keinen Platz.”<\/p>\n

Der III. Weg auf dem Vormarsch<\/strong><\/p>\n

F\u00fcr den 1. Mai 2016 mobilisiert in Plauen die rechtsradikale Partei Der III. Weg. \u00c4hnlich wie Christian Worchs DIE RECHTE wurde die Partei gegr\u00fcndet, um verbotenen Kameradschaftsstrukturen eine legale Plattform f\u00fcr die politische Arbeit zu bieten. Und das ist gegl\u00fcckt. Bestens vernetzt und durchsetzt mit erfahrenen Nazi-Kadern organisiert sich der III. Weg bundesweit (aber vor allem in Th\u00fcringen, S\u00fcdsachsen, Bayern und Brandenburg). Plauen ist dabei ein strategisch wichtiger Ort. An der Grenze von Sachsen zu Bayern, Th\u00fcringen und Tschechien eignet er sich bestens f\u00fcr die Vernetzung diverser Nazi-Strukturen. Antifaschistischen Recherchen zufolge soll es ein rechtes Hausprojekt in Plauen geben, das von Mitgliedern des III. Weg mitorganisiert wird. Au\u00dferdem gibt es einen gezielten Zuzug von Kadern der Partei in die Region und Planuen selbst wird als “St\u00fctzpunkt” bezeichnet. Zugleich ist der III: Weg federf\u00fchrend an der Organisation von Protesten gegen Gefl\u00fcchtete beteiligt. Neben einem Strategiepapier indem erkl\u00e4rt wird, wie man rassistische “B\u00fcrgerinitiativen” aufbaut und f\u00fchrt, recherchiert und verbreitet der III. Weg wo es Gefl\u00fcchtetenunterk\u00fcnfte gibt um rassistischen Protesten und Anschl\u00e4gen den Boden zu bereiten.
\nBereits in den letzten beiden Jahren organisierte der III. Weg Aufm\u00e4rsche mit hunderten Teilnehmer*innen am 1. Mai. 2014 in Plauen und 2015 im th\u00fcringischen Saalfeld. Bei letzterem wurden nicht nur Polizeikr\u00e4fte attackiert, es kam auch zu mehreren Angriffen auf Antifaschist*innen und alternative Projekte. Au\u00dferdem sprach dort unter anderem Maik Eminger, der Bruder des im NSU-Prozess in M\u00fcnchen angeklagten Andre Eminger. Gute Kontakte scheinen auch in die westdeutsche Nazihochburg Dortmund zu bestehen: im November 2014 waren diverse dortmunder Nazis von DIE RECHTE zu einem Nazi-Konzert auf einem Privatgrundst\u00fcck im vogtl\u00e4ndischen Zobes eingeladen. Und auch in diesem Jahr zeigt sich die Reichweite der rechten Vernetzung: f\u00fcr den 1. Mai in Plauen hat sich nicht nur die britische National Action angek\u00fcndigt, die auch schon mal mit einem Transparent mit der Aufschrift \u00ab Hitler was right \u00bb in Erscheinung getreten war, sondern auch Neofaschist*innen aus Ungarn und Mitglieder der griechischen “Golden Morgenr\u00f6te”.<\/p>\n

Emanzipatorische Politik in der v\u00f6lkischen Doppelzange<\/strong><\/p>\n

Die allgemeine politische Stimmung in Plauen macht es dem III. Weg allerdings auch denkbar einfach sich zu entfalten. In der gr\u00f6\u00dften Stadt des Vogtlands zeigt sich eine v\u00f6lkische Hegemonie, die Anlass zu gro\u00dfer Sorge gibt. Im letzten Jahr konnte dort ein v\u00f6lkisch-nationalistisches Demo-B\u00fcndnis unter dem Label “Wir sind Deutschland” (WSD) mehrfach bis zu 5000 Personen auf die Stra\u00dfe bringen. Vom Plauener Oberb\u00fcrgermeister Ralf Oberdorfer (FDP) \u00f6ffentlich bef\u00fcrwortet, kann sich das B\u00fcndnis r\u00fchmen, Widerhall in der etablierten Politik der Region zu finden. W\u00e4hrend sich die Organisatoren Gunnar Gemeinhardt und Michael Oheim von rechter Ideologie distanzieren, lassen sie lokale Nazi-Kader, \u00fcberregional bekannte Rechtsradikale wie Curd Schumacher, rassistische Sicherheitsunternehmer und antimuslimisch besorgte B\u00fcrger*innen ohne Probleme auf die B\u00fchne. Neben diesen waren jedoch auch Ikonen der verschw\u00f6rungstheoretischen Montagsmahnwachen wie Ken Jebsen Redner bei “Wir sind Deutschland”. Und auch die FDP reiht sich in die v\u00f6lkische Selbstinszenierung ein. So gab sich auf der B\u00fchne von WSD auch schon der FDP-Kreisrat Sven Gerbeth die Ehre. Emanzipatorische Kr\u00e4fte in Plauen sehen sich also vor einem doppelten Problem: einerseits m\u00fcssen die militanten Nationalsozialist*innen vom III. Weg bek\u00e4mpft werden, zugleich besteht jedoch eine v\u00f6lkische Massenbewegung mit Unterst\u00fctzung der Stadtoberen – selbst f\u00fcr s\u00e4chsische Verh\u00e4ltnisse keine allt\u00e4gliche Situation.<\/p>\n

Solidarit\u00e4t muss praktisch werden: Antifaschismus in der s\u00e4chsischen Provinz supporten!<\/strong><\/p>\n

Die vergleichbar kleine Stadt Plauen hat es geschafft, \u00fcberregionale Relevanz zu erlangen. Plauen hat kein Nazi-Problem: Plauen ist ein Nazi-Problem. Und am 1. Mai droht derzeit der gr\u00f6\u00dfte Naziaufmarsch in der BRD eben dort statt zu finden. Der III. Weg kann auf die Unterst\u00fctzung eines \u00fcberregionalen Nazi-Netzwerkes bauen und “Wir sind Deutschland” wird sowohl von der etablierten Lokalpolitik, als auch von der Bev\u00f6lkerung gedeckt – antifaschistische St\u00f6renfriede unerw\u00fcnscht. F\u00fcr lokale, emanzipatorische Strukturen ist der Kampf gegen derartige Akteure auf Dauer nicht ohne Unterst\u00fctzung von au\u00dferhalb zu gewinnen. Diese Unterst\u00fctzung muss notwendiger Weise langfristig gedacht sein. Dennoch ist es auch wichtig, zu bestimmten Events zu mobilisieren. Die Stadt Plauen muss als Ganzes zu sp\u00fcren bekommen, dass v\u00f6lkischer Rassismus und Nazi-Aktivit\u00e4ten unangenehme Konsequenzen haben: \u00fcberregionale Antifa-Mobilisierungen, gro\u00dfe Polizeiaufgebote, Verkehrsbeeintr\u00e4chtigungen und negative Aufmerksamkeit in der regionalen Presse. Wenn Rassismus ohne negative Folgen f\u00fcr die Akteur*innen bleibt, so ist dies in letzter Konsequenz eine Motivation zum Weitermachen, zum Ausbau ihrer Aktivit\u00e4ten. Am 1. Mai werden wir in Plauen alles unternehmen, um dem III. Weg den Aufmarsch zu vermiesen und wenn wir genug sind, die s\u00e4chsichen Verh\u00e4ltnis etwas zum Tanzen zu bringen!<\/p>\n

Leipzig f\u00e4hrt nach Plauen!<\/strong>
\n Nationalismus ist keine Alternative!<\/strong>
\n Nazi-Aufmarsch? No way!<\/strong><\/p>\n

Antifa Klein-Paris<\/em> und the future is unwritten<\/em><\/p>\n

Achtet auf Ank\u00fcndigungen:<\/p>\n

http:\/\/www.plauen0105.blogsport.eu<\/a>
\n
https:\/\/www.unwritten-future.org<\/a>
\n
https:\/\/antifakleinparis.noblogs.org\/<\/a><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

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