500 Menschen auf der “The Future is unwritten” Demonstration am 30.04. in Leipzig

Das 1.Mai Bündnis Leipzig rief am 30.04. zur Demonstration “The Future is unwritten – Für eine Perspektive jenseits von Arbeitswahn und Staatsfetisch” in der Leipziger Innenstadt auf. Die Veranstaltung sollte vorläufiger Höhepunkt der gleichnamigen Kampagne sein, welche vom 5. April bis 9. Juni stattfindet. Die Demonstration startete gegen 16:30 Uhr auf dem Kleinen Willy-Brandt-Platz in Richtung Augustusplatz durch die Innenstadt. Am Versammlungsort fanden sich 500 Menschen aus Leipzig und anderen Regionen ein. Lautstark zog der Demonstrationszug durch die Nikolaistraße und machte mit Sprechchören wie “Dieses Leben macht uns krank – Nieder mit dem Arbeitsamt” und “Auf zu neuen Taten, das Vaterland verraten” aber auch “Staat, Nation, Kapital, Scheiße” auf das Anliegen aufmerksam. Die Moderation der Demonstration untermalte dies mit kontinuierlichen Durchsagen zum Anlass und Inhalt der Demo an die umstehenden und vorbeilaufenden Menschen – außerdem wurde anlassbezogene Musik gespielt. Zur Aufklärung über den Zweck der Veranstaltung gab es mehrere hundert Handzettel, welche an Passant_innen ausgeteilt wurden. Im Rahmen mehrere Redebeiträge wurde u.a. auf kommende Proteste gegen die Innenministerkonferenz aufmerksam gemacht, welche in Frankfurt a.M. stattfindet, die antifaschistische Kampagne “Fence Off” aus Leipzig rief zu Protesten gegen Nazis in Leipzig und insbesondere das NPD Zentrum in der Odermannstr. ein, die Gruppe INEX setzte sich kritisch mit den Diskursen zum Extremismusansatz in der Zivilgesellschaft auseinander und antifaschistische Gruppen aus Halle mobilisierten zu den Aktivitäten gegen den Naziaufmarsch am 1.Mai in die Saalestadt. Gleich zu Beginn machte das 1.Mai Bündnis deutlich, dass trotz dem Gerede von Staat und Öffentlichkeit die Krise von 2008 und 2009 kein Ende gefunden habe: Die Krise ist vielmehr die kapitalistische Produktionsweise, welche zu immer stärkeren Formen der Prekarisierung führe und immer mehr Menschen ausgrenzen würde. Gleichzeitig wurde dargestellt, dass die kapitalistische Vergesellschaftung keineswegs der Natur des Menschen entspreche, sondern das dafür ein jahrhundertelanger, blutiger Prozess notwendig war, der alle anderen Produktions- und Lebensweisen verschwinden ließ. Genauso wie es kein Naturgesetz ist, dass Menschen sich als Warenbesitzende und Warenproduzenten_innen gegenübertreten, ist es natürlich möglich diesen Zustand zu überwinden. Die Demonstration verlief nahezu 2,5 Stunden durch große Teile der Innenstadt. Zwischenkundgebungen gab es auf der Grimmaischenstr., der Runden Ecke (ehemalige Zentrale der Staatssicherheit der DDR) und auf dem Kleinen Willy-Brandt-Platz. Die Veranstaltung konnte ungestört beendet werden, einzig einige Polizist_innen meinten gegen Ende einzelne Demonstrant_innen provozieren zu müssen. Das 1.Mai Bündnis Leipzig wertete die Demonstration als Erfolg, da es gelungen sei, zentrale Inhalte der Kampagne zur Kritik an Arbeit, Staat und Kapitalismus lautstark und öffentlichkeitswirksam zu vertreten. Die Demonstration ist gleichzeitig nicht das Ende der Kampagne. Noch bis zum 9. Juni wird es in Leipzig dazu Veranstaltungen geben. Am 4.Mai geht es weiter mit einer Diskussion zur Schrift “Der kommende Aufstand”. Hierzu wurden Vertreter_innen der Gruppe TOP B3RLIN und der Publizist Frank Engster eingeladen. Los geht es um 19 Uhr im GWZ, Beethovenstr. 15. Alle weiteren Informationen, eine ausführliche Berichterstattung mit Fotos findet ihr demnächst auf unserem Blog.

Einen erste Artikel in der Leipziger Volkszeitung (LVZ) findet ihr unter Presse.

2 thoughts on “500 Menschen auf der “The Future is unwritten” Demonstration am 30.04. in Leipzig

  1. Afa

    Könnte man eventuell den Beitrag zum Thema Kommunismus, welcher auf der Zwischenkundgebung vorgetragen wurde, online stellen?

    Danke :)

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  2. irgend ein proll halt

    Paar Fotos wären auch schön.

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